Als ein friedliches Zeichen, dass ich mich dem Hingebe, was ist, es voll und ganz annehme und akzeptiere, obwohl ich weder zustimme, noch einverstanden bin, hänge ich ein Handtuch aus dem Fenster. Es geht darum ohne Kampf und ohne Widerstand zu zeigen, dass ich in Liebe verbunden bin, auch wenn ich anders Denke, Handle und Fühle.
Ja, mein Verständnis von LEBEN ist in fast allen Bereichen ein ganz anderes, als jenes das gerade vorgegeben wird und welches nur wenig Spielraum zulässt. Springe ich auf diesen Strom auf, verliere ich mich schnell im Strudel der Traurigkeit, der Wut und der zugrundeliegenden Angst. Es ist eine Angst, die mir sagt, dass ich und in meinem Sein, meiner Andersartigkeit keine Existenzberechtigung besitze. Daraus entsteht eine riesige Wut, die aus mir herausplatzen möchte, die sich wehren möchte, um sich schlagen möchte, sich Platz verschaffen möchte. Gleichzeitig überkommt mich eine Traurigkeit völlig abgeschnitten zu sein, die Verbindung zu verlieren, ausgegrenzt und alleine zu sein. Eine Sehnsucht entsteht, der tiefe Wunsch nach Verbundenheit. Ein sehr guter Freund hat mich Mal beschrieben als: „ein zerbrochenes Häufchen voller Optimismus“
Ja, das trifft es sehr gut. Der ganze Scherbenhaufen verschmilzt wieder zu einer Einheit, wenn ich nach Innen gehe und mich mit meinem Herzen verbinde. Es eröffnet sich ein Ozean, eine unendliche Leere und Weite, in der alles schwimmt und in der alles ist. Ein Ozean bedingungsloser Liebe, der immer fliesst, ganz gleich, was im Aussen geschieht. Behalte ich den Fokus im Herzen und in der Liebe, bekommt die Angst keine Nahrung mehr und keine Energie, auch wenn sie mal wieder auf Besuch vorbeikommt, um ein bisschen umzurühren. Stille, Ruhe und Frieden breitet sich wieder aus, Freude und Lebendigkeit kehrt zurück und die Einheit, die nie verloren war, wird wieder spürbar.
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