Tag 28

Der Tag begann etwas frustrierend für uns. Nachdem wir schlecht geschlafen hatten, sind wir wie immer mit Ainara sehr früh auf. Auch ohne Regen war durch den Tau alles sooo feucht, dass wir nass zusammen packen mussten. Irgendwie hat auch der Gaskocher das Zeitliche gesegnet, genauso wie der Rucksack ( der hält seit Tagen nur mehr mit Gummibändel zusammen). So gab es keinen warmen Kaffee oder Tee und wir blieben nass und kühl. Zum Glück sind die Haferflocken auch unaufgewärmt gut zu geniessen. 
Um 7:15 waren wir bereits unterwegs und machten einen barfuss Tag (die Schuhe waren ohne dies total nass). Das Wetter wurde immer wärmer und schöner, unsere Stimmung auch. In Kempten dann ein zweites Frühstück, dieses Mal mit Kaffee bei einem grossen Steiner Beck. Das gabs für uns schon lange nicht mehr und zeigte uns, dass wir unserem Wohnort näher kamen. 
In Wetzikon gingen wir etwas Zickzack und konnten im Landi einen neuen Gaskocher erstehen. Wie so oft merkten wir, dass wir mal wieder den Jakobsweg kreuzten bzw. teilweise auf ihm gingen. Als wir in Bärtschikon ankamen, ereilte uns grosser Hunger und wir wollten Mittagessen, sowie alle nassen Sachen zum Trocknen auflegen. Hier fanden wir aber nichts und ein Umweg nach Gossau war nötig. Auch dort war viel geschlossen, im Altersheim haben wir dann doch noch was gegessen, trocknen konnten wir aber noch nichts.
Mittlerweile war es richtig heiss geworden und wir mussten Schuhe anziehen, sonst hätten wir uns die Füsse verbrannt. Total verschwitzt erreichten wir die Kirche in Mönchaltorf und beschlossen dort eine längere Rast einzulegen. Da war auch genug Platz, um alles trocknen zu lassen, uns am Brunnen zu waschen und abzukühlen. Wir sprachen lange mit dem netten Sigrist, der uns ein bisschen für verrückt hielt, auch wenn er unsere Reise  sehr spannend und interessant fand. Im Verlauf dieser Wanderung haben wir übrigens des öfteren bei Kirchen eine Pause gemacht. Meist liegen sie auf einem energetisch gut ausgewählten Platz, sind ruhig, schenken Unterschlupf bei Kälte und Nässe, Abkühlung bei Hitze, Wasser, Wc, Garten, sogar manchmal etwas Strom. 
Schon wieder gabs gleich ums Eck von der Kirche einen Steiner und wir gönnten uns noch ein Eis und plantschen im Brunnen nebenan. Spontan kam noch Claudio vorbei, den wir gestern nach einer Wiese in Mönchaltdorf zum Zelten gefragt hatten. Er habe was für uns. Wir wollten aber heute noch weiter bis nach Egg und siehe da, die Wiese ist genau in Egg...
Der kurze Anstieg dorthin, bei noch immer grosser Hitze, war nicht ohne. Erschöpft und müde kamen wir an. Vielen herzlichen Dank an Päde und Jasmin für Ihre grosszügige Gastfreundschaft. Immer wieder sind wir begeistert über all die Unterstützung von Menschen, die wir gar nicht direkt kennen.... ist das tatsächlich so? 
Die Welt ist klein und wir sind doch alle sehr verbunden ❤️

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