Tag 25

Kurz nachdem wir uns ins Zelt gekuschelt hatten, begann das Unwetter. Der Regen prasselte herab und es blitze und donnerte ganz in unserer Nähe. Das Gewitter tobte die ganze Nacht, erhellte das Zelt und schepperte lauter, als das Feuerwerk am 1.August. Wir kamen zu wenig Schlaf und hatten Zeit, uns ausgiebig über Ängste, Unwohl sein, Unsicherheiten, Spüren bzw. nicht Spüren und der Wahrnehmung von Kommunikation und deren Unklarheiten zu unterhalten. 

 

Am Morgen kochten wir im kleinen Vorzelt, wie so oft Kaffee, Porridge mit Früchten, Beeren und Nüssen und warteten bis es weniger regnete. Bei der ersten Gelegenheit packten wir das nasse Zeugs zusammen und gingen los. Wila lag unmittelbar vor uns, wo wir unsere Wasserflaschen am Brunnen füllen konnten und uns noch mit einem kleinen Zweitfrühstück stärkten, ging es doch heute weiter Richtung Sternenberg. Ein längerer Anstieg stand uns bevor. Am Ende von Wila, als es wieder stärker zu regnen begann, begegneten wir per Zufall einer Freundin. Am Bahnhof stellten wir uns zum Plaudern mit Catherine unter ein Hausdach und erzählten ein wenig von den bisherigen Erfahrungen der Wanderschaft. 

 

Als der Regen wieder leichter wurde und einige hellere Stellen am Himmel auftauchen, machten wir uns wieder auf... es war bereits fast Mittag. 

Via Tablat gingen wir stetig und gemütlich durch den immer wiederkehrenden Regen, kochten in Manzenhueb unter dem Vordach eines Bauernhauses und genossen das prächtige Grün der Wiesen und des Waldes, welcher uns teilweise an den Dschungel in Thailand oder Chile erinnerte. 

 

Noch geschwächt von den Vortagen, sowie müde von der Nacht, entschlossen wir uns heute auf der asphaltierten Autostrasse zu laufen und nicht den engen Kieswanderweg zu nehmen. Dadurch gestaltete sich der Bummel zum Sternenberg körperlich einfacher, als die kurze krasse Steigung zum Wildberg vom Vortag und dies obwohl wir wesentlich mehr Höhenmeter zu überwinden hatten. Dennoch brauchten wir in Sternenberg selber eine weitere Pause, um die letzten Meter zu unserem trockenen Nachtquartier bei Christoph Käsermann zu schaffen. Danke für diese wunderschöne Herberge, so ein tolles Haus und ein toller Künstler: www.lichtmirakel.ch 

 

Unser Zelt und vieles andere ist am trocknen und wir dürfen heute in der Scheune schlafen. Der Znacht war ausgiebig uns sehr lecker: Risotto, Ratatouille und Salat. Wir haben schon lange nicht mehr so gmüetlich gegessen. Heute ist frühes schlafen angesagt, wobei früh wahrscheinlich schon vorbei ist...